Polyvagal-Theorie - Einführung
Das autonome Nervensystem reagiert auf Reize und Empfindungen in Reaktionspfaden. Die Aktivierung entspricht einer Reihenfolge oder einer Hierarchie und ist somit vorhersehbar. Signale können aus dem Körper, der Umgebung und durch Kontakt mit anderen Menschen stammen, ohne dass die Auslöserreize bewusst sind. Es handelt sich also um nonverbale Vorgänge, deren Strategien und Erleben unter dem bewussten Denken stattfinden. Das sichere Gewahrsein des Selbsterlebens ist eine Grundlage, um Teilhabe und die Gestaltung einer sicheren Umgebung in therapeutischen Settings oder im Alltag zu ermöglichen.
Kurskorrekturen im Nervensystem können dann vorgenommen werden, wenn Fähigkeiten zur Beobachtung von Zustandsveränderungen über einen Zeitraum verfolgt und geübt werden. Durch die Arbeit an Sequenzen der Reaktionsmuster, von konkreten Ereignissen und biografischen Mustern, wird das persönliche Nervensystem-Profil erforscht und eine Karte der Auslöser (Trigger) und der eigenen Ressourcen (Selbstregulation) erstellt. Das ermöglicht dem Nervensystem mehr Resilienz und stabileren Austausch in allen Formen von Beziehungen. Durch die bewusste Selbstregulation können neue, sichere und verbundene Erlebnisse gestaltet werden.
Zielgruppen
Interessierte, Pflegende, Coaches, Heilpraktiker und Therapeuten
Kompetenzen
Du förderst den Selbstkontakt, die Selbstwahrnehmung und du stärkst die Selbstregulation. Du setzt das Gelernte eigenverantwortlich im Alltag um und unterstützt andere in Veränderung und Regulation. Du erkundest Zustände, beobachtest Prozesse und kannst einen Perspektivenwechsel einnehmen. Du stärkst deine eigene Wahrnehmung, um zu Marker zu entdecken und führst Regulationsübungen und Notfallinterventionen durch.
Voraussetzungen
Keine; Bereitschaft, sich mit seiner Biografie und der Selbstregulation im Nervensystem auseinander zu setzen